17. Januar 2022

Theateraufführung „hesse.steppenwolf“

Die erste Unterrichtswoche im neuen Jahr brachte den Schülerinnen und Schülern der vier Abschlussklassen des beruflichen Gymnasiums an der Anne-Frank-Schule in Rastatt direkt ein Highlight abseits des normalen Schulalltags: Eine nicht-öffentliche Theaterinszenierung zum Abiturthema „Der Steppenwolf“ von Hermann Hesse im Rahmen des Klassenzimmertheaters. Ermöglicht wurde dies durch die großzügige Unterstützung der Schule durch die Sparkasse Rastatt-Gernsbach. Diese begünstigt zielgerichtet förderungswürdige Institutionen, zum Beispiel kirchliche Einrichtungen, aber auch Vereine und Schulen mit Geldspenden.

Das Werk „Der Steppenwolf“, 1927 zum ersten Mal veröffentlicht, ist eigentlich ein Roman. Dieser macht aus dem Leser einen Besucher des „Magischen Theaters“. Dort begibt sich das Individuum auf die Suche nach sich selbst. Diese Selbstreflektion transportiert auch die Inszenierung „hesse.steppenwolf“ der THEATERmobileSPIELE aus Karlsruhe eindrucksvoll in die Schulmensa und entführte die Schülerinnen und Schüler in die Welt der Hauptfigur Harry Haller. Dank stimmigem Hygienekonzept konnte das Spiel des Profi-Schauspielers dieses Jahr im Rahmen der geschlossenen Schulveranstaltung in Präsenz verfolgt werden.

Julian König verdeutlichte so den inneren Konflikt Harry Hallers eindrucksvoll und veranschaulichte auf der audio-visuell angereicherten Bühne den kräftezehrenden Seelentrip zwischen bürgerlicher Welt und der Steppenwolf-Existenz. Unter Einsatz digitaler Projektionen waren die weiteren Charaktere des Werkes im Klassenzimmer präsent und konnten mit Harry Haller interagieren. Die Schülerinnen und Schüler waren von dem abwechslungsreichen, gut aufbereiteten und in perfektem Timing eingespielten Figurenbeiträgen begeistert. So wurde der Protagonist Haller dynamisch, wütend, impulsiv inszeniert, ganz im Kontrast zur lesenden Rezeption, bei der eher die Vorstellung der Introvertiertheit dominiert.

Diese und weitere Eindrücke konnten im Nachgespräch mit dem Schauspieler und der Theaterpädagogin von den Klassen diskutiert werden, so dass ein erweitertes Werkverständnis erschlossen werden konnte.


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