19. Juli 2024

Abifeier des Beruflichen Gymnasiums

Wie wunderbar ist es, dass niemand auch nur eine Minute zu warten braucht um die Welt langsam zu verändern – Anne Frank

58 Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums der Anne-Frank-Schule Rastatt erreichen die Hochschulreife

Die vier Abschlussklassen des Beruflichen Gymnasiums mit den Profilen „Gesundheit und Biologie“, „Biotechnologie“ sowie zwei Klassen des Profils „Pädagogik und Psychologie“ haben ihren Abschluss geschafft und am vergangenen Freitag, den 11.07.2023 ihre Abiturzeugnisse erhalten. Die Abifeier fand in der Jahnhalle in Gaggenau statt, wo die die Absolvent:innen zusammen mit ihren Familien, Freunden und Lehrkräften diesen besonderen Anlass im Leben der jungen Erwachsenen feierten.

Nach einem gemeinsamen Sektempfang führten die beiden Absolvent:innen Marlene Weiß und Cassian Fritz gekonnt durch den Abend, welcher eingerahmt wurde durch Auftritte der Schulband der Anne-Frank-Schule, bestehend aus Lucia Battaglia, Alexia Archipov, Cassian Fritz, Malte Reichel sowie Ruben Rose Kininger. Die Mitglieder der Band Lucia Battaglia, Alexia Archipov, Cassian Fritz – Schüler:innen des diesjährigen Abiturjahrgangs – sowie Ruben Rose Kininger – einem Ehemaligen der AFS – wurden für ihr soziales und schulisches Engagement ausgezeichnet: Im Rahmen des Netzwerks "Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage" trat die Band, welche den Namen Another F*cking Schoolband trägt, bei Veranstaltungen gegen Rassismus auf. Einen Song widmeten die Musiker:innen dem Musiklehrer und ihrem steten Unterstützer Herr Ohlsson, welcher an diesem Abend nicht anwesend sein konnte. Weiterhin dankten sie Michael Kress und Markus Reichel für ihre technische Unterstützung an diesem Abend und in der Vergangenheit.

Schulleiterin Gabriele Reeb gratulierte den 58 Absolvent:innen zu ihrem Abschluss und erklärte, dass man viel von ihnen und ihrer Generation lernen könne - der Jahrgang habe Zugehörigkeitsgefühl und Hilfsbereitschaft gezeigt und bewiesen, dass er eigenverantwortlich arbeiten könne. Ganz sentimental zeigte sich Hartmut Kühlmann, der scheidende Abteilungsleiter des Beruflichen Gymnasiums. Aufgrund seines anstehenden Ruhestandes handelte es sich um seine letzte Abifeier. Er bedankte sich bei der Schulband, der Schulleitung Frau Reeb und ihrer Stellvertreterin Frau Möschl und seinen Unterstützerinnen, den Oberstufenberater:innen Frau Filian und Herrn Dupont, sowie seinen Kolleg:innen für den reibungslosen Ablauf der Abiturprüfungen. Weiterhin lobte er die überragende Stimmung im Raum, die nicht zuletzt dank der jubelnden Abiturient:innen in den ersten Reihen zustande kam.

Diese hatten auch jeden Grund zu jubeln, denn es konnten zahlreiche Preise vergeben werden: Den Preis des Landrats für die beste Gesamtleistung erhielt Valerie Engelhardt mit einem Gesamtschnitt von 1,3. Valerie nahm zudem den Scheffelpreis sowie den Preis für Biologie entgegen. Über Preise für besonders herausragende Leistungen in den jeweiligen Fächern freuten sich außerdem Hannah Weiler (Pädagogik/Psychologie von der Heidehofstiftung, Wirtschaftslehre), Annika Kastner (Pädagogik/Psychologie vom Spektrum-Verlag, Englisch), Annika Rauchfuß (Biotechnologie sowie Ehtik), Aria Sandri (Chemie, Mathematik), Anne-Marie Löffler (Friedrich-Gantner-Sprachpreis), Sam Levy (Schulpreis der Landeszentrale für politische Bildung, GGK), Sofia Reinbold (Ökumenischer Schulpreis, Informatik), Ouiam Sdouq (Französisch), Rosalie Rosenhahn (Italienisch), Emely Panter (Spanisch) sowie Laura Schiel (Sozialmanagement). Preise für Musik und Schulisches Engagement erhielten Alexia Archipow, Cassian Fritz sowie Malte Reichel – alle drei Mitglieder der Schulband der AFS. Zudem erhielten Lilly Arzt, Florian Kärger, Sofia Philipp sowie Angelina Schmierer Preise für besondere Leistungen, während die Kurssprecher:innen Maria Baillard und Sofia Reinbold (BTG), Ahmet Aldemir und Sam Levy (GG), Sarah Attisso und Jakob Wacker (SG 2/1), Marlene Weiß und Max Kern (SG 2/2) für ihr Engagement in der SMV ausgezeichnet wurden.

Vor der Zeugnisausgabe richteten die Profilfachlehrkräfte jeweils Worte an ihre Schützlinge. So verglich etwa Frau Bic (BTG) die Schulzeit mit einem naturwissenschaftlichen Versuch: Erst müsse man sich das Ziel klar machen (das Abitur), dann überprüfen, ob die notwendigen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Versuch vorhanden seien (etwa neugierige SuS, tonnenweise Arbeitsblätter oder einen Fachraum). Im Anschluss müsse der Versuch beobachtet und gedeutet werden (Auffälligkeiten: erst träge und verspätet, später dann sogar Höchstleistungen). Ihr Fazit: Ziel erreicht – trotz der Einstellung mancher, dass drei Tage vorher lernen auch reichen würde…

Auch Herr Baumann verabschiedete sich von seinen Schützlingen des GG mit warmen Worten und erinnerte an das Kennenlernen mit auf den Rücken geschnallten Zetteln sowie die stets gute und humorvolle Atmosphäre in der Klasse.

Die SG1 wurde von Herrn Schlun verabschiedet, welcher wortgewandt auf die vielen Kompetenzen verwies, die die Schüler:innen im Profilfach Pädagogik und Psychologie gewonnen hätten: Sie hätten – zur Freude Freuds – gelernt, welch komplexes, vielschichtiges und merkwürdiges Wesen der Mensch doch sei, könnten mit Begriffen wie Idiosynkrasiekredit, Finalismus, Egozentrismus und Bonding umgehen und seien nun in der Lage, populistische Erklärungen sowie Fake News zu enttarnen und entgegenzuwirken. Dadurch eröffne sich ihnen eine Welt voller Vielfalt, die für jede:n von ihnen etwas bereithalte.

Frau Schöttinger betonte in ihrer Abschiedsrede an die SG2, dass Schüler:innen keine Nummer seien, man ihnen auf Augenhöhe begegnen und sie sehen und wertschätzen solle. In der Schule liege der Fokus oft auf den Defiziten, man dürfe aber nicht übersehen, was da sei – nämlich unterschiedliche Stärken, die nicht alle mit Schulnoten zu beziffern seien, wie Musikalität, Kreativität, Ausdauer, Verlässlichkeit und die Fähigkeit, zuzuhören. Zudem verwies Frau Schöttinger auf ein Zitat der Namensgeberin der Schule: „Wie wunderbar ist es, dass niemand auch nur eine Minute zu warten braucht um die Welt langsam zu verändern – Anne Frank.“

Nach einer Rede von Elternvertreter Jan Exner, welcher auf die anstehenden Veränderungen der Berufswelt durch künstliche Intelligenz verwies, richtete die Schülersprecherin Celine Schneider aus der J1 ein paar Worte an die Abiturient:innen. Sie betonte, dass im nächsten Schuljahr ohne diesen tollen Jahrgang etwas fehlen würde und bat die nun Ehemaligen, Chancen zu ergreifen, statt sie sich nehmen zu lassen.

Die Scheffelpreisträgerin Valerie Engelhardt sprach in ihrer Rede von Dankbarkeit. Sie dankte neben ihren Freunden und Unterstützern vor allem ihren Lehrkräften für ihre Aufmerksamkeit und Empathie, für ihre Unterstützung und ihr Verständnis. Außerdem sei sie dankbar dafür, in den letzten drei Jahren erkannt zu haben, dass niemand alleine sei - fühle er sich noch so einsam. Sie rief ihre Mitschüler:innen dazu auf, ihr Leben so zu leben, wie sie es wollen – und nicht wie sie es sollen. Sie lebten schließlich nur einmal.

Auch der Moderator Cassian Fritz gab seinen Mitschüler:innen noch ein paar Worte auf den Weg. Ihm sei es wichtig zu betonen, dass man auch "einfach mal was wagen" solle – und sei es, in einem pinken Anzug zur Abifeier zu kommen – das sei es wert. Mit diesen Worten endete der offizielle Teil. Während einer Pause von zwei Stunden konnte sich die Feiergemeinschaft bei Speis und Trank stärken und Erinnerungsfotos vor der Fotowand machen, bevor dann der inoffizielle Teil der Veranstaltung begann. Es folgten weitere Reden von Schüler:innenseite – für das BTG sprachen Marie Baillard und Sofia Reinbold sowie für das SG Jakob Wacker, welcher seine Ansprache mit unserem einzigartigen Schulgong einläutete und beendete – ein kahoot! zu Fragen aus allen Schuljahren sowie weitere Auftritte der Schulband. Das große Finale der Abifeier stellte eine Tanzaufführung der männlichen Mitglieder des Abiturjahrgangs dar. Unter tosendem Applaus ließ sich das Männerballett sogar zu einer Zugabe hin – ein prächtiges Ende einer gelungenen Veranstaltung. Ein ganz großes Danke auch an die helfenden Hände aus der J1, ohne welche die Bewirtung nicht so reibungslos funktioniert hätte.

Katharina Pöss

 


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